Sie lässt ihre Schlupfwespenlarven in Motteneiern groß werden:
HILDE - die Schlupfwespe
...ist eine Zwergwespe (auch Miniwespe) und wird hier stellvertretend für ihre Artgenossinnen beschrieben.
Die Schlupfwespe gehört zur Gattung Trichogramma und heißt mit vollem Namen eigentlich Trichogramma evanescens.
Für uns heißt sie HILDE.
HILDE wird nur ca. 0,3 - 0,4 Millimeter groß und ist vorzugsweise zu Fuß unterwegs, obwohl sie winzige Flügelchen hat.
Weil ihr die typische Wespentaille fehlt, ähnelt sie eher einer kleinen, hellbraunen bis braunschwarzen Fliege, die nicht fliegt.
In Mitteleuropa gibt es mehrere heimische Arten der Gattung Trichogramma. In ihrem natürlichen Lebensraum macht es sich HILDE auf Eiern von kleinen Schmetterlingen und Motten bequem und belegt diese mit ihren eigenen Eiern.
HILDE ist also ein Eiparasit, quasi der Kuckuck der Mikroinsekten.
Es dauert etwa 7 - 12 Tage, bis die kleinen Schlupfwespenlarven fertig entwickelt sind und statt Motten viele neue kleine HILDEs aus den Motteneiern schlüpfen. Und sofort machen sie sich auf die Suche nach Eiern ihrer Wirte, zu denen ca. 150 Arten von Motten und kleinen Schmetterlingen zählen. Solange es im erreichbaren Umfeld (je nach Angebot an Motteneiern bis zu 1 m, mit Sicherheitsabschlag ca. 50 - 80 cm) genügend Motteneier gibt, wird der Kreislauf nicht unterbrochen. Finden sie nicht innerhalb von ca. einer Woche (abhängig von der Umgebungstemperatur) neue Wirtseier, dann verhungern Sie und zerfallen zu Staub.
Weil HILDE so fleißig ist und mit ihrem Tun Lebensmittel, Kleidungsstücke und Wohntextilien von Schädlingen befreit, hat sie von den Menschen die sachliche Bezeichnung "Nützling" verpasst bekommen. Ob ihr das gefällt? Das wissen wir nicht. Schön klingt die Bezeichnung für uns jedenfalls nicht.
Deshalb nennen wir sie HILDE.
HILDE von Trichogramma evanescens
HILDE darf sich unter menschlicher Aufsicht (temperaturgesteuert) nach Lust und Laune auf sterilisierten Motteneiern vermehren um dann unser Zuhause oder unser Unternehmen von den Plagegeistern Lebensmittelmotte und Kleidermotte befreien.
Dazu werden Kärtchen mit gut 3000 sterilisierten Motteneiern voller Schlupfwespenlarven darauf hergestellt und gut gekühlt, um anschließend per Post zu Ihnen nach Hause oder in Ihr Unternehmen zu kommen. Niedrige Temperaturen machen den fleißigen Miniinsekten nichts aus. Sobald sie eine annehmbare Temperatur erreicht haben, schreitet die Entwicklung voran und HILDE zur Tat.
In den Sommermonaten kann es daher vorkommen, dass schon etliche HILDEs im Briefumschlag unterwegs sind, wenn Ihre Bestellung bei Ihnen ankommt. Das ist aufgrund der Wärme ganz normal und einkalkuliert. Im Sommer sind daher weit mehr als 3000 Schlupfwespenlarven auf den Kärtchen, so dass trotz eventueller Frühsstarter eine starke Truppe von HILDE zum Einsatz kommt.
Wie setze ich HILDE am besten ein? ► Anwendungsempfehlung